Herausforderung Wohnungslüftung
Eine zunehmend dichtere Bauweise führt zu neuen Fragestellungen hinsichtlich der Wirksamkeit und energetischen Effizienz
der Wohnungslüftung im Neubau und nach Modernisierungen im Gebäudebestand. Bauherren, Vermieter, Architekten und Planer, aber auch die Nutzer müssen sich den gestiegenen Herausforderungen bewusst werden und stellen.
[Quelle: “Wohnungslüftung Energiesparen und Wohlfühlen“, Sächsische Energieagentur -SAENA GmbH, http://www.saena.de/Broschueren/BB_Wohnungslueftung.pdf , 01.01.2019]
Was ist mein Ziel mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung
- frische und saubere Luft im Haus
- Vermeidung von Bauschäden
- Schutz vor Allergien
- Senkung von Heizkosten
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt für frische Luft in Ihrer Wohnungen oder Ihrem Haus. Sie vermeidet Bauschäden, wie zum Beispiel durch Schimmel und senkt Ihre Heizkosten. Gleichzeitig steigert Sie das Wohlbefinden durch Senkung der CO2 und VOC Belastung in den Räumen.
Durch die frische und saubere Luft im Haus wird Ihre Konzentration gesteigert und sie sorgt für angenehmen Schlaf. Müdigkeit und Kopfschmerz durch schlechte und verbrauchte Luft wird hingegen gesenkt.
Beispiel: Belastung in Innenräumen mit und ohne Lüftungsanlage
Das Diagramm zeigt, wie schnell die Luftqualität ansteigt, wenn die Lüftungsanlage zugeschalten wird.
Durch die Belastungen in der Luft können nicht nur Bauschäden entstehen. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Wachstum von Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen und führen zu erhöhtem Erkrankungsrisiko.
Der Mensch kann die Luftqualität und Luftfeuchtigkeit nur sehr begrenzt wahrnehmen, sodass das richtige Lüften häufig zu kurz kommt. Hilfe können Luftqualitätsfühler und Luftfeuchtemesser bieten. Sie erinnern uns daran zu lüften.
Mieter sind selbst verpflichtet, für eine angemessene Wohnungslüftung zu sorgen und die beste Anleitung für richtiges Lüften ist: nicht dauerlüften oder das Fenster einfach kippen, sondern regelmäßig und ausreichend stoßlüften.
Wie oft und wie lange muss ich Lüften?
Unabhängig von der Jahreszeit sollte drei bis viermal täglich gelüftet werden. In den Wintermonaten ungefähr 5 Minuten, im Sommer ca. 30 Minuten und den Übergangsmonaten etwa 15 Minuten. Diese Angeben sind Allgemein und hängen maßgeblich vom Bewohner und dessen Nutzung der Räume ab.
folgende Punkte sollen Sie einfach beachten, damit Sie richtig lüften.
- ein gekipptes Fenster sorg kaum für Luftaustausch. Im Gegenteil, die durch den Heizkörper erwärmet Luft gelangt ungenutzt nach außen
- am besten ganz Fenster auf und vorher Heizung drosseln
- zu häufiges Lüften verursacht zu hohen Energieverlust
oder Sie entscheiden sich für eine Lüftungsanlage und genießen die freie Zeit und sauber Luft.
Was spricht für eine Lüftungsanlage?
- Gesundes Wohnklima durch konstant gute Luftqualität
- Eine Lüftungsanlage belüftet Ihren Wohnräume ständig, auch wenn Sie nicht zu Hause sind oder schlafen. Sie haben immer gleich saubere Luft ohne ständig das Fenster öffnen zu müssen.
- Bei Einsatz eines Erdreichwärmetauschers zum Luftvorwärmen bei Frost wird die Luft im Sommer gekühlt und entfeuchtet. Das sorgt auch an heißen schwülen Sommertagen für angenehme Luft.
- Sauberere Luft gegenüber Fensterlüftung
- Lüftungsanlagen sind generell mit Filtern ausgestattet. Die Außenluft sollte mit einem F7 Filter gefiltert werden um spürbar die Pollen- und Feinstaubbelastung in den Wohnräumen zu senken. Ein Vorfilter G3 oder G4 erhöht zudem die Lebensdauer des F7 Filters. So sperren Sie den Schmutz und Insekten, welche über Ihre Fenster in den Wohnraum gelangen würden, einfach aus!
- Ruhe und Sicherheit durch geschlossene Fenster
- Da kein Luftaustausch mehr über die Fenster erfordelich ist bleiben diese einfach geschlossen. So können Sie nachts ruhiger schlafen, weil störende Umgebungsgeräusche nicht in die Wohnräume gelangen.
- Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die gesteigerte Einbruchssicherheit. Wenn Sie die Fenster nicht öffnen oder auch nur kippen müssen, können Sie nicht vergessen sie zu schließen, wenn Sie das Haus verlassen.
- Schadstoffbelastung aus Baustoffen, Möbeln, Textilien usw. wird ständig auf niedrigem Niveau gehalten
- Durch den permanenten Luftaustausch werden gesundheitsgefährdende Stoffe, die aus nahezu allen Materialien austreten, nach Draußen gelüftet. Die Schadstoffbelastung in den Räumen wird so auf ein unbedenkliches Niveau gesenkt.
- Keine Zugluft - Frische Luft muss nicht kalt sein!
- Die meisten Menschen verbinden mit frischer Luft gleich kalte Luft. Nun ist kalte Luft nicht immer frisch im Sinne von gut und sauber. Umgekehrt muss gute saubere Luft nicht frisch im Sinne von kalt sein. Eine Lüftung bringt Ihnen frische Luft von Draußen gefiltert und vorgewärmt in Ihre Räume und erzeugt so keinen unangenehmen Zugeffekt. Bei einer guten Anlage sollten Sie gar nicht merken, dass der Luftaustausch überhaupt stattfindet.
- Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung
- Zentrale und dezentrale Lüftungsgeräte zur Wohnraumlüftung verfügen über in der Regel über Wärmetauscher. Je nach Hersteller kann mit einem Lüftungsgerät auch in der Praxis über 90 % Wärmeenergie aus der Abluft zurückgewonnen werden. Gegenüber einer richtig durchgeführten Fensterlüftung, die den gleichen Luftaustausch zur Folge hätte, kann eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ca. 50% Heizenergie sparen.
- Sehr geringe Energiekosten (bei richtiger Planung)
- Eine ordentlich geplante Anlage hat einen geringen Druckverlust. Das hat zur Folge, dass die Ventilatoren im Lüftungsgerät wenig Energie benötigen. Die Energiekosten für eine gute Anlage sollte 100 Euro nicht übersteigen
- Beispiel: InoAirFrischluftSystem im Raum Frankfurt/Main mit Paul Novus 300 (bei 160 m³/h Nennluftmenge) mit externer Defrosterbox benötigt pro Jahr ca. 280kWh Strom, dass entspricht bei einem Preis pro kWh= 0,30 Euro einer Summe von 84 Euro im Jahr.
- Unter Umständen eine bessere Effizienzklasse Ihres Gebäudes durch geringeren Primärenergiebedarf
- Durch die Wärmerückgewinnung einer KWL Anlage benötigen Sie weniger Heizenergie (Primärenergiebedarf). Dadurch kann sich die Effizienzklasse Ihres Gebäudes unter Umständen auf die nächst bessere Stufe ändern. Das wiederum wirkt sich positiv auf Förderungen wie zum Beispiel der KfW aus.
Natürlich wissen wir von Vorurteilen in Bezug auf Lüftungsanlagen. Da die meisten davon allerdings unbegründet sind, haben wir diese aufgeführt und klären auf, warum diese nicht zutreffen. Weiter zum Artikel "Vorurteile und Einwände..."